Entwurf für die neue Stadtbibliothek in der Jüdenstraße liegt vor
Berliner Architekturbüro setzt sich im Wettbewerb gegen 14 Konkurrenten aus Deutschland und EU-Raum durch
Der Gewinner des planerischen Architekturwettbewerbs zum Bibliotheksneubau ist das Büro Behles & Jochimsen Architekten GmbH aus Berlin.
In der Jüdenstraße 1 bis 5 soll ein moderner Bibliotheksneubau entstehen, der dank seines Standorts auch zur Belebung der Innenstadt beitragen soll. Auf Grundlage dieses Nutzungskonzeptes hat das Büro Behles & Jochimsen Architekten den besten Vorschlag zur denkmalgerechten Entwicklung des Quartiers eingereicht. Der Entwurf verbindet die Moderne mit der denkmalgeschützten Substanz. Besonders beeindruckend: Das historische Gebäude in der Jüdenstraße 1 bleibt erhalten und wird harmonisch in den Neubau integriert. Das Büro darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro freuen. Zudem hat es einen Anspruch auf einen Dienstleistungsvertrag mit der Stadt Weißenfels. Die Wettbewerbskosten in Höhe von mehr als 100.000 Euro hat die Stadt Weißenfels komplett mit Eigenmitteln finanziert.
„Mit dem Bibliotheksneubau schaffen wir nicht nur einen Ort für Bildung und Kultur, sondern auch einen lebendigen Treffpunkt für alle Generationen. Ein Ort, der Vergangenheit und Zukunft verbindet“, sagt Oberbürgermeister Martin Papke. Das Projekt biete die Chance, Weißenfels als Zentrum des Wissens und der Begegnung in der Region zu etablieren.
Mit der Organisation und Durchführung des Architekturwettbewerbs für den Bibliotheksneubau hatte die Stadt Weißenfels ein Planungsbüro aus Leipzig beauftragt. Insgesamt 91 Bewerbungen aus Deutschland und dem europäischen Raum waren eingegangen. Zum Wettbewerb zugelassen wurden 15 Architekturbüros – fünf von ihnen waren gesetzt und zehn weitere Büros wurden aus den eingegangenen Bewerbungen gelost. Alle 15 Teilnehmer hatten bis zum Abgabetermin Arbeiten eingereicht.
Eine Jury aus drei Fachpreisrichtern und zwei Sachpreisrichtern ermittelte am 12. November 2024 den Gewinner. Der Wettbewerb wurde anonym durchgeführt. Erst nachdem die Preisträger feststanden, wurden die Umschläge mit den Namen der zugehörigen Büros geöffnet. Alle Wettbewerbsarbeiten werden im kommenden Jahr im Foyer des Rathauses öffentlich ausgestellt. Der Termin wird noch bekanntgegeben.
Hintergrund:
In der Jüdenstraße 1 bis 5 soll ein moderner Bibliotheksneubau entstehen. Der Beschluss des Stadtrates zum Architekturwettbewerb erfolgte bereits am 17. November 2022. Im Neubau steht für die zeitgemäße Bibliothek eine Fläche von etwa 1.200 Quadratmetern zur Verfügung. Ein enormer Unterschied zur derzeit sehr beengten Situation auf 250 Quadratmetern im Novalishaus. Zudem würde dank eines grünen Hinterhofes die enge Bebauung in der Jüdenstraße aufgelockert werden und mitten in der Altstadt ein Platz zum Entspannen und Durchatmen entstehen. Die Kosten des gesamten Bibliotheksprojektes werden aus heutiger Sicht auf etwa zehn Millionen Euro geschätzt. Seitens der Stadt Weißenfels stehen bereits 2,3 Millionen Euro an Eigenmitteln bereit. Die Kommune wird sich um Fördermittel der Montag Stiftung und der Stiftung Deutscher Denkmalschutz sowie um Städtebaufördermittel aus dem Bundesprogramm „Lebendige Zentren“ bemühen, um das Vorhaben bestenfalls bis zum Jahr 2028 umzusetzen. Die Expertengruppe des Städtebaulichen Denkmalschutzes hatte im Oktober 2024 in ihrer Veröffentlichung bei einem Erhalt des Eckhauses Jüdenstraße 1 ihre Unterstützung zugesagt.