Inhalt

Restauriertes Denkmal für Adolf Müllner anlässlich seines 250. Geburtstages im Stadtpark präsentiert

Anlässlich des 250. Geburtstages des Dramatikers und Schriftstellers Adolf Müllner wurde am 18. Oktober 2024 im Weißenfelser Stadtpark das restaurierte Denkmal zu seinen Ehren enthüllt. Der Stein befindet sich im sogenannten "Dichtereck", einem Ort der Erinnerung an bedeutende Literaten der Region.

Das Denkmal, das ursprünglich kurz nach Müllners Tod im Jahr 1829 errichtet wurde, besteht aus einem schlichten Quader mit einer Inschrift, die lediglich seine Lebensdaten wiedergibt: Adolph Müllner Geb. d. 18. Oct 1774, gest. d. 11. Juni 1829. Die Restaurierung des Denkmals wurde von der ortsansässigen Steinmetzbetrieb Kloß und Kittler übernommen. Durch ihre sorgfältige Arbeit konnte das historische Denkmal wieder in neuem Glanz erstrahlen und den ursprünglichen Charakter bewahren.

„Mit der Restaurierung dieses Denkmals setzen wir ein Zeichen der Wertschätzung für das kulturelle Erbe unserer Stadt. Adolf Müllner war nicht nur ein bedeutender Dramatiker, sondern auch ein prägender Charakter der Weißenfelser Geschichte. Sein Wirken verdient es, in Erinnerung gehalten zu werden,“ betonte Christian Endt, Leiter des Kulturamtes Weißenfels.

Auch der Vorsitzende des Kulturausschusses, Jörg Riemer, gleichzeitig Gästeführer in der Saalestadt, hob die Bedeutung des Denkmals hervor: „Das restaurierte Denkmal ist ein Symbol für den Stellenwert, den die Stadt Weißenfels ihrer kulturellen Vergangenheit beimisst. Müllners Schicksalsdramen haben Literaturgeschichte geschrieben, und es ist unsere Aufgabe, diese Erinnerung lebendig zu halten.“

Müllner, der in Weißenfels geboren und aufgewachsen ist, gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Schicksalsdramas. Sein bekanntestes Werk, das Drama "Die Schuld" aus dem Jahr 1813, gehört zu den erfolgreichsten Stücken seiner Zeit und prägte die literarische Strömung des frühen 19. Jahrhunderts nachhaltig. Als scharfsinniger Zeitungskritiker und Autor zahlreicher weiterer Romane und Schauspiele, erlangte Müllner weitreichende Anerkennung.

Besonders prägend war für ihn die Zeit der französischen Besatzung, die sein Interesse an Sprache und Literatur intensivierte und ihn 1815 endgültig zum Schriftsteller machte. Bereits 1795 hatte er mit "Die Grafen von Zedau" sein literarisches Debüt veröffentlicht. Müllner blieb bis zu seinem Tod in Weißenfels aktiv und engagierte sich besonders für das Liebhabertheater der Stadt, das er nach der Besatzungszeit wiedereröffnete. Obwohl sein Werk heute in weiten Teilen Deutschlands in Vergessenheit geraten ist, wird sein Erbe in Weißenfels weiterhin lebendig gehalten. Neben dem Denkmal im Stadtpark erinnern eine Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus und die nach ihm benannte Straße an den „Advokaten von Weißenfels“, wie er wegen seiner spöttisch-scharfen Kritiken genannt wurde.