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Sitznischenportal am Weißenfelser Geleitshaus

Bienen schwirren um einen Helm.

Daneben stehen die lateinischen Worte EX BELLO PAX – Aus dem Krieg der Friede. (Bild 1)
Das Sitznischenportal des Weißenfelser Geleitshauses ist nicht nur hübsch anzusehen! Es besitzt auch sehr viel Symbolik.
Die Darstellungen des Portals sind dem Emblembuch „Emblematum Libellus“ von Andreas Alciatus entnommen.

Bild 2 – IN DEO 1552 – Sich erfreuen in Gott 1552 – Ganymed, der  ist auf einem fliegenden Adler abgebildet. Ganymed war der griechischen Sage nach ein trojanischer Königssohn, der so schön war, dass selbst der Göttervater Zeus sich in ihn verliebte.
FIDEI SYMBOLUM – Ein Wahrzeichen der Treue – Zwischen Amor reichen sich die Ehre (rechts) und die Treue (links) die Hand.

Bild 3 – EX PACE UBERTAS – Aus dem Frieden die Fruchtbarkeit – Ein Eisvogel sitzt  mit seinen Jungen auf seinem Nest (Ähren und Weinreben) mitten im Meer.

Bild 4 – (CONCORDIA) – Einigkeit (Eintracht) – Zwei Krähen halten ein Zepter

Bild 5 – (IN ADULATORES) – Der Fürsten Heuchler (Der Schmeichler) – Ein Chamäleon

Bild 6 -  Das Sitznischenportal des Weißenfelser Geleitshauses – Große Burgstraße 22 – Der Renaissancebau wurde 1552 errichtet. Das Haus wurde als Geleitsamt, Amtshaus und Gericht genutzt. Heute wird im Haus eine Ausstellung vom Dreißigjährigen Krieg und dessen Auswirkungen auf Weißenfels gezeigt. Ganz in der Nähe von Weißenfels, bei Lützen, tobte eine der verhängnisvollsten und blutigsten Schlachten des dreißigjährigen Krieges. Den dabei tödlich verwundeten Schwedenkönig Gustav II. Adolf brachte man ins Weißenfelser Geleitshaus, wo sein Leichnam obduziert wurde. Als schauerliches Zeugnis überdauerte ein königlicher Blutfleck im Erkerzimmer dieses Hauses die Jahrhunderte – bis heute.
Im Erdgeschoss ist ein Irish Pub.

Bild 7 - Im Erkerzimmer wurde der Schwedenkönig obduziert.