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Heinrich Schütz Musikfest 2024

»ungezähmt.kreativ.weiblich« - unter diesem Titel steht das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST 2024.

Beginn:

Datum: 04.10.2024

Ende:

Datum: 14.10.2024

Ort:

Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels

Nikolaistraße 13
06667 Weißenfels

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Das hochkarätig besetzte Festival findet vom 4. bis zum 13. Oktober 2024 in Weißenfels und Zeitz sowie in Bad Köstritz, Gera und Dresden statt. Auf dem Programm stehen 40 Veranstaltungen: Konzerte, Vorträge, Ausstellungen und Führungen ebenso wie musikalische Gottesdienste und Vespern.
Die 27. Ausgabe des einzigen überregionalen Festivals, das Heinrich Schütz (1585-1672) gewidmet ist, richtet den Fokus auf die Sängerinnen, Instrumentalistinnen, Komponistinnen und Dichterinnen vor allem des 17. Jahrhunderts, aber auch auf die Interpretinnen, Komponistinnen und Wissenschaftlerinnen der Gegenwart.

Als artist in residence ist das aufstrebende Vokalensemble Ælbgut eingeladen, das Festival maßgeblich zu prägen. Ein besonderer Höhepunkt ist die Uraufführung von »Tiefhoffnungsblau« mit Ælbgut und CONTINUUM unter der Leitung von Elina Albach beim Eröffnungskonzert am 4. Oktober in der St. Marienkirche Weißenfels. Die Komponistin Annette Schlünz verwebt in diesem Auftragswerk eine Auswahl aus Heinrich Schütz' Symphoniae Sacrae III musikalisch und sprachlich mit verbindenden Sätzen.

Sie sind eine Traum-Kombination: die Mezzosopranistin Laila Salome Fischer und das Ensemble Il Giratempo. Ihr neues Programm »Jenseits von Gut und Böse« feiert beim Heinrich Schütz Musikfest am 5. Oktober, 19.00 Uhr im Fürstenhaus Weißenfels Premiere. Zwei außergewöhnliche Frauen stellen die Musiker:innen hier gemeinsam mit Sonja Cariaso einander gegenüber: Die Kompositionen der berühmten Ordensschwester Isabella Leonarda entführen in eine entrückte Welt, in der auch das größte Leid Genuss bedeutet und zum Licht führt. Diese ergebene Lebenshaltung teilt Leonardas »Nonnenkollegin« Arcangela Tarabotti gar nicht. Und so entsteht ein reizvolles Spannungsfeld zwischen musikalischer Entrückung und bitterbösen Texten über ein Klosterleben, das der Autorin verhasst war. Nicht umsonst heißt eines ihrer - überraschungsfrei zu Lebzeiten unveröffentlichten - Werke »Klösterliche Hölle«.

Mit einem Gang durch eine musikalische Schatzkammer feiert die US-amerikanische Sopranistin Lisa Solomon am 6. Oktober, 15.00 Uhr im Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels ihr Festivaldebüt: Eingewoben in einen erzählerischen Bogen erklingen Werke in italienischer, deutscher und englischer Sprache von Komponistinnen und Dichterinnen aus dem Europa des 17. Jahrhunderts. Liebe, Verzweiflung, Ehrfurcht und Glauben führen als zentrale Themen des Menschseins beinahe mythologisch aus dem Irdischen ins Himmlische - und hinunter in seelische Abgründe. In diesem Konzert lassen sich Kleinodien entdecken, deren Strahlkraft den Werken männlicher Kollegen in nichts nachsteht. Dichtungen ergänzen das Programm, das den Titel »Sweet Sirens« trägt.

Ebenfalls am 6. Oktober (19.00 Uhr, St. Marienkirche) sind Sjaella in Weißenfels zu erleben. Das nur aus Sängerinnen bestehende Ensemble hat das extra für das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST konzipierte Programm »Im Rausch« im Gepäck. Das Konzert bietet eine seltene Gelegenheit, vertraute Vokalsätze von Heinrich Schütz und Melchior Franck in Arrangements für Frauenstimmen zu erleben, eingebettet in sehr persönliche und unbedingt überzeugende Kontrastmomente in Werken aus unserer Gegenwart - von David Lang, Laura Marconi, Caroline Shaw, Sjaella und Shara Nova explizit für Frauenchor komponiert.

In ihrem Soloprogramm präsentiert Isabel Schicketanz - gefragte Solistin für die Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts, prägnante Stimme innerhalb der Schütz-Gesamteinspielung unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann und nicht zuletzt wichtiger Teil des artist in residence Ælbgut - eine Auswahl verinnerlichter Lieder und Gesänge des Sagittarius und seiner »Meisterklasse«. Dieses Release-Konzert ihrer Debüt-CD »Seelentrost« ist reich an bewegender Musik voller Zuversicht und Glaubenstrost - zu erleben am 8. Oktober, 18.00 Uhr im Fürstenhaus Weißenfels.

Ein weiteres Konzert, das ausschließlich von Frauen gestaltet wird, ist »Donne Sacre - Donne Profane« am 11. Oktober, 19.30 Uhr in der Weißenfelser Schlosskirche. Das junge französische Ensemble Les Kapsber'girls präsentiert an diesem Abend Werke von Francesca Caccini, Francesca Campana, Barbara Strozzi, Isabella Leonarda und Antonia auf ihre ganz eigene, unverwechselbare Weise.

Ergänzt wird das Weißenfelser Musikfest-Programm vom traditionellen Wandelkonzert (5.10., 14.30 Uhr) sowie mit Vorträgen, Lesungen und Sonderführungen.