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Von Geschichte gezeichnet - das Textilkontor

Die Scheiben sind zerschlagen.

Efeu wuchert über die Fassade.

Hinter den Gleisen des Bahnhofes von Weißenfels schlummert ein monumentales Industriegebäude im Schönheitsschlaf.

Zu DDR-Zeiten war es das „Versorgungskontor Industrietextilien“.

Heute begrüßt die vermeintliche Ruine Menschen aus nah und fern am Bahnhof Weißenfels.

👉Hier kommt seine Geschichte:

Das viergeschossige Gebäude entstand um 1900 als Ziegelbau. Es war Sitz eines Getreidehandels, gefolgt von einer Papiergroßhandlung sowie einer Geschäftsbücher- und Schreibheftfabrik. Nach dem  Zweiten Weltkrieg nutze der Volkseigene Erfassungs- und Aufkaufbetrieb (VEAB) das Gebäude als Getreidespeicher.

Ab den 1970er Jahren siedelte sich das Versorgungskontor Industrietextilien an. Dadurch auch der noch heute gebräuchliche Name. Das Kontor belieferte von Weißenfels aus Hausschuhhersteller sowie die Werftindustrie mit Filz. Außerdem wurde Bekleidung für das Gesundheitswesen vertrieben. In der Silvesternacht vom 31. Dezember 1981 zum 1. Januar 1982 wurde durch eine Silvesterrakete in einem nördlichen Gebäudeteil der Anlage ein Feuer ausgelöst. Dieser Teil brannte aus und wurde später abgerissen.

Nach längerem Leerstand war das imposante Gebäude 2019 eine temporäre Spielstätte für eine Aufführung des Theaterprojekts „Das letzte Kleinod“.  Unabhängig hiervon steht es jedoch weiterhin leer. Man darf gespannt sein, ob das Ensemble endgültig aus seinem Schönheitsschlaf erwacht.